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Foto: Paul Schirnhofer

Interview mit Reinhold Beckmann

zum 50. Jubiläum des Syker Gymnasiums

 
Wann sind Sie auf das Syker Gymnasium gekommen und in welchem Jahr haben Sie
dieses mit dem Abitur verlassen?

Das war wohl im Jahr 1966. Ich kam mit zwölf Jahren, als die Beatles auf ihrem Höhepunkt waren und Deutschland in Wembley Vizeweltmeister wurde.
1975 war Schluss nach zwei Kurzschuljahren und einmal backen bleiben.

Haben Sie die Zeit in der Schule genossen oder gab es auch mal Zeiten, in denen Sie mit der Schule auf Kriegsfuß standen?

Nun ja, ich bin stolzer Besitzer eines Verweises, weil ich mit der Tochter der Sekretärin unseres Direktors einen Tag schuleschwänzend in Bremen unterwegs war. Ein wunderschönes Erlebnis, aber mit Folgen. Leider hat es die Mutter herausbekommen und dann gab es kein Entrinnen mehr. Doch insgesamt erlebte ich Dr. Peters immer als einen milden und großzügigen Direktor.

Was war Ihr schönster, Ihr peinlichster und Ihr schrecklichster Moment in der Schule?

Schrecklich war es nie, aber es gab Phasen, in denen ich wenig Lust hatte in die Schule zu gehen. Doch manchen Mitschülern ging das genauso. Damit hab ich mich getröstet. Sehr gerne erinnere ich mit an das 4:1 unserer Schülermannschaft gegen die Lehrerauswahl. Die waren wirklich fertig und wir haben das genossen. Ja und über peinliche Momente, das hab ich damals schon gelernt, da schweigt man lieber.

Was waren Ihre Prüfungsfächer?

So richtig lebhaft kann ich mich nur an die mündliche Prüfung in Englisch bei einem meiner Lieblingslehrer erinnern. Eigentlich hieß er Horst Sander, doch wir nannten ihn Schorse.

Wer war Ihr Tutor?

Wir waren auf uns selbst gestellt. Hilfe von Tutoren war damals noch nicht vorgesehen. Schade eigentlich, wir hätten sie brauchen können.

Gab es Lehrer, die Sie inspiriert haben und Ihnen ein Vorbild waren – wenn ja, welche?

Sehr viel zu verdanken habe ich meinem Deutschlehrer Hiller, durch den ich z.B. Alfred Döblins „Berlin Alexanderplatz“ kennen und schätzen gelernt habe. Damals für mich eine richtige Entdeckung. Auch unser Musiklehrer Rodekohr hat uns auf ungeheuer sympathische und verständnisvolle Weise gefördert.

Haben Sie mit ihren Klassenkameraden durch Schulstreiche oder ähnlichem so manchen Lehrer auf die Palme gebracht?

Schulstreiche, was ist das denn? Kann ich mich gar nicht erinnern, obwohl die Lehrer mussten schon allerhand aushalten. Schule schwänzen dagegen, das war sehr beliebt.

War die Schule als Lehr- und Bildungsanstalt hilfreich für ihre weitere Karriere, wenn ja, inwiefern?

Für das Leben haben wir nicht so viel gelernt. Das jedenfalls glaubten wir zumindest damals. Später hab ich das anders gesehen. Noch heute kann ich, wenn es mal ganz schwierig wird, den einen oder anderen Monolog aus Macbeth rezitieren...

Was wünschen Sie dem Gymnasium Syke zu seinem 50jährigen Jubiläum?

Leidenschaftliche, humorvolle Lehrer, wie ich sie erlebt habe, die Selbstvertrauen und Neugierde vermitteln können in einer Schulatmosphäre, in der alle ihre faire Chance bekommen und Spaß daran haben, sie zu nutzen.